FAQ Schwangerschaft und Corona - alles was du wissen musst
Du bist werdende Mama und bist verunsichert, was das Coronavirus für deine Schwangerschaft bedeuten kann - wir haben für dich die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
1. Bin ich als Schwangere gefährdeter als andere Frauen?
Nein, bisher gibt es keine Hinweise, dass Schwangere durch das COVID-19 Virus gefährdeter sind als der Rest der Bevölkerung. Es wird erwartet, dass die große Mehrheit der schwangeren Frauen nur leichte oder mittelschwere Symptome, ähnlich einer Erkältung beziehungsweise Grippe aufweist. Schwerwiegendere Symptome wie Lungenentzündung scheinen bei älteren Menschen, Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Langzeiterkrankungen häufiger zu sein. Lediglich wenn bereits eine vor der Schwangerschaft bestehende Herz- oder Lungenerkrankung vorliegt, könnte es zu Komplikationen bei Atemwegsinfektion wie bei der Coronavirusinfektion kommen.
2. Was kann ich tun, um mein Risiko, am Coronavirus zu erkranken, zu verringern?
Das Wichtigste ist, dass du eine gute Hygiene führst. Heißt: deine Hände regelmäßig und effektiv waschen. Vermeide unbedingt Kontakt mit allen Personen, die erkältungsähnliche Symptome haben.
3. Welche Symptome deuten auf eine Coronavirus- Erkrankung hin und was passiert dann?
Wenn du mit Personen Kontakt hattest, bei denen SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde, solltest du dich (unabhängig von Symptomen) mit deinem zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung setzen oder die 116117 anrufen – und auf jeden Fall erst einmal zu Hause bleiben, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Es wird davon ausgegangen, dass es nach einer Ansteckung bis zu 14 Tage dauern kann, bis Symptome auftreten. Im Durchschnitt beträgt die Inkubationszeit laut WHO fünf bis sechs Tage. Typische Symptome sind grippeähnlich:
- trockener Husten (67,7%)
- Fieber/ Schüttelfrost (87,9%)
- Schnupfen (4,8%)
- Abgeschlagenheit (38,1%)
- Atemprobleme/ Kurzatmigkeit (18,6%)
- Halskratzen (13,9%)
- Kopf (13,6%) – und Gliederschmerzen (14,8%)
- Übelkeit/Erbrechen (5,0%)
- Durchfall (3,7%)
- Auswurf/produktiver Husten (33,4%)
- Frösteln (11,4%)
(%-Zahlen stammen aus dem „who-china-joint-mission-on-covid-19-final-report„).
Die Übertragung geschieht über eine Tröpfcheninfektion. Das kann also vor allem durch Niesen oder Husten passieren. Aber das Virus hält sich auch auf Flächen (unterschiedlich lange – unten ist eine Studie dazu verlinkt) und kann daher über das Berühren von verunreinigten Flächen erfolgen (in Berlin öffnen daher jetzt die Türen der Öffies automatisch.) Da man sich täglich häufig unbewusst ins Gesicht fasst, bringt man das Virus dann dahin, wo es Schaden anrichtet, nämlich in den Mund-Rachen-Raum und damit die Atemwege.
4. Was tun, wenn man positiv auf das Coronavirus getestet wurde?
Wenn du positiv auf das Coronavirus getestet wurdest, solltest du dich mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin telefonisch in Verbindung setzen. Wenn deine Symptome nur leicht sind und deine Familie und Freunde keine Risikofaktoren aufweisen, kannst du dich von zu Hause erholen und von einem Arzt betreuen lassen. Solltest du schwere Symptome haben, wirst du möglicherweise in einem Krankenhaus behandelt.
5. Ich bin positiv getestet - Welche Auswirkungen hat meine Infektion auf mein Kind?
Es ist nicht bekannt, dass das Coronavirus im Mutterleib auf das Kind übertragen werden kann. Dies gilt auch für das Stillen. Ebenfalls gibt es keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten.
Solltest du zum Zeitpunkt der Geburt mit dem Coronavirus positiv getestet sein, dann wird dein Baby auch auf das Coronavirus getestet.
6. Kann ich mein Baby stillen?
Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass das Virus über die Muttermilch übertragen werden kann.
Infizierte Mütter oder Verdachtsfälle sollten beim Stillen durch Hygienemaßnahmen wie gründliches Händewaschen vor und nach dem Kontakt mit dem Kind und durch das Tragen eines Mundschutzes eine Übertragung des Virus durch Tröpfcheninfektion verhindern. Diese Empfehlung kann sich ändern, wenn sich das Wissen über das neue Virus weiterentwickelt.
Beim Stillen werden grundsätzlich folgende Vorsichtsmaßnahmen empfohlen:
- Wasche deine Hände ausreichend lang, bevor du dein Baby, die Milchpumpe oder die Flasche berührst
- Trage eine Gesichtsmaske zum Füttern an der Brust;
- Befolge nach jedem Gebrauch die Empfehlungen zur Pumpenreinigung;
- Wenn du dein Baby mit Milchnahrung oder Milch füttern möchtest, wird empfohlen, die Sterilisationsrichtlinien strikt einzuhalten;
- Wenn du im Krankenhaus Muttermilch abpumst, sollte eine spezielle Pumpe verwendet werden.
Ruhe bewahren
Du bist nicht allein. Wenn du weitere Fragen zu Schwangerschaft, Geburt und Stillen in Zeiten von Corona hast, dann kann dich deine Frauenärztin oder Hebamme jederzeit beraten - ruf aber bitte erst telefonisch durch, solltest du den Verdacht haben, du bist infiziert.
Quelle: Bundesverband der Frauenärzte